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Meine Ziele für Kaufungen

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am 1. Juli 2010 habe ich das Amt des Bürgermeisters von Kaufungen angetreten und wurde in den Jahren 2016 und 2022 wiedergewählt. Seither haben wir gemeinsam viel bewegt und Kaufungen hat eine gute Entwicklung genommen. In den zwanziger Jahren stehen große Aufgaben für unsere Gemeinde an. Diese möchte ich mit Ihnen gemeinsam lösen. Ich möchte Ihnen hier meine Ziele vorstellen und über das Erreichte berichten.

Gemeinsam die Folgen der Pandemie bewältigen

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Seit 2020 erleben wir mit der Pandemie eine große, weltweite Krise.

Diese Krise berührt und betrifft alle Bereiche des gemeindlichen Lebens und jede und jeden von uns auch persönlich. Unser Leben hat sich nahezu vollständig verändert. Nichts ist mehr so, wie es war. Wir fühlen uns bedroht und haben Angst. Viele von uns müssen Verluste ertragen, insbesondere im persönlichen Umfeld und mit Verzichten umgehen.

Wir müssen Verantwortung übernehmen im politischen, staatlichen Bereich und auch auf Gemeindeebene bisweilen unbequeme Entscheidungen treffen. Immer wieder sind viele Bereiche des Gemeindelebens neu zu strukturieren. Das war und ist für die Gemeindegremien und die Verwaltung eine große Herausforderung. Es ging und geht darum, die Vorgaben des Bundes und des Landes auf die Kaufunger Verhältnisse umzusetzen. Das Ziel ist der bestmögliche Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor dem Virus.
Wir müssen alle auch persönlich Verantwortung übernehmen und aufeinander Rücksicht nehmen. Dazu gehört für mich unter anderem, sich impfen zu lassen, wenn gesundheitlich nichts dagegen spricht.

Wir erleben auf neue Weise, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu helfen und zusammenhalten. Viele mutmachende Zeichen der Zuwendung und der Solidarität haben wir gesehen in dieser Krise. Viele Menschen haben sich - mit Abstand - für andere engagiert. Sie haben geholfen Einsamkeit zu vermeiden, neue Kontaktwege hergestellt und „erfunden“ und Freude bereitet. Und bewundernswert ist die Geduld und Konsequenz, mit der die allermeisten Mitbürgerinnen und Mitbürger die teilweise einschneidenden Maßnahmen zum Schutz vor dem Virus mitgemacht haben und mitmachen. Für diesen Zusammenhalt und diese Geduld bin ich allen dankbar und stolz auf unsere Gemeinde.

Wie alle großen Krisen wird auch diese unsere Gesellschaft verändern und die Verarbeitung des Erlebten einen Neuaufbau erfordern, wenn sie zu Ende ist.
Wir müssen davon ausgehen, dass die Pandemiekrise zu Veränderungen in den persönlichen und individuellen Verhaltensweisen führt und sich in der Folge auch auf das Gemeindeleben auswirkt. Das betrifft die Vereinslandschaft, den Kulturbereich und das Gemeinschaftsgefüge, die in unserem Ort einen sehr hohen Stellenwert haben.
Das gilt auch für die wirtschaftliche Entwicklung. Einerseits sind viele Kaufunger Firmen international aufgestellt und operieren weltweit. Damit sie weiterhin erfolgreich sind, sind für uns auch die internationalen Strategien der Pandemiebekämpfung von Bedeutung, auch wenn wir sie nicht beeinflussen können. Denn die Gewerbesteuereinnahmen sind wichtig für die Gemeinde. Andererseits leben die Gastronomiebetriebe und die vielen kleinen Ladengeschäfte vor Ort, insbesondere entlang der Leipziger Straße, von den Bürgerinnen und Bürgern in Kaufungen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass hier kein nachhaltiger Schaden durch die Pandemie eintritt.

Um die negativen Folgen der Pandemie in diesen Bereichen vorzubeugen habe ich bereits im Sommer 2020 das Corona-Hilfeprogramm „Kaufungen blickt nach vorn“ initiiert. Viele kleine aber wichtige Hilfen in den Bereichen Gewerbe, Kultur, Vereinsleben und Bildung wurden darüber bereits gewährt. Das Ziel ist, in ortsspezifischen Problemlagen zu unterstützen, wo die großen Programme des Bundes und des Landes nicht greifen. Damit setzt auch die Gemeinde ein Zeichen der Solidarität an unsere Gewerbetreibenden, Vereine, Schulen usw. Das will ich fortführen, solange es eine Notwendigkeit dafür gibt.

Klimaschutz vor Ort mit dem Klimaschutzmanagement

Die zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts sind das entscheidende Jahrzehnt im Kampf gegen den Klimawandel. Dazu sind weiterhin und noch verstärkt Anstrengungen - auch in der Gemeinde - erforderlich, um ihn aufzuhalten und sich gleichzeitig an veränderte klimatische Bedingungen anzupassen. Bereits in 2011 hat die Gemeindevertretung beschlossen , dass Kaufungen bis 2030 CO2-neutral werden soll. Das Klimaschutzkonzept, dass wir daraufhin bis 2013 erarbeitet und 2019 fortgeschrieben haben, zeigt uns dafür die Wege und Maßnahmen auf. Ich will, dass unser Klimaschutzkonzept weiter Schritt für Schritt umgesetzt wird. Dafür haben wir die Stelle des Klimaschutzmanagements in 2020 neu eingerichtet. Vorbereitend hatten wir unser Klimaschutzkonzept durch eine Fortschreibung auf den aktuellsten Stand gebracht und daraus im Ausschuss Bauen–Planen–Umwelt–Energie und öffentlichen Bürger*innen-Workshops ein Anforderungsprofil und einen Aufgabenkatalog für das Klimaschutzmanagement erarbeitet. Die Stelle des Klimaschutzmanagements ist zunächst auf die Dauer der Förderung durch den Bund befristet. Ich will sie verstetigen, wenn die Förderung ausläuft.

Ein zentrales Anliegen beim Klimaschutz bleibt für mich die Energiewende. Und dazu gehört insbesondere die Förderung regenerativer Energie und die dezentrale Energieerzeugung. Wir wollen mehr Energie vor Ort erzeugen. Die Wertschöpfung soll in der Region bleiben und wir wollen vor Ort mehr Einfluss auf den Energiebereich haben. Die Bürgerinnen und Bürger und die Gemeinden sollen sich an den regionalen Anlagen der erneuerbaren Energieerzeugung beteiligen können. Das erhöht die Akzeptanz in der Bevölkerung und stärkt den öffentlichen Einfluss.
Dafür haben wir seit 2010 wichtige strukturelle Weichen gestellt. Die örtlichen Stromnetze wurden rekommunalisiert und in 2014 das Gemeindewerk Kaufungen gemeinsam mit den Stadtwerken Kassel gegründet. Unseren Eigentumsanteil daran haben wir in 2017 auf 25,1% erhöht und damit eine Sperrminorität erworben.
Wir haben den Aufbau des Windparks Stiftswald gefördert und die Gemeinde hat sich daran ebenso beteiligt wie an dem Windpark Kreuzstein. Hier betreiben regionale Investoren (Bürgerenergiegenossenschaften, Stadtwerke, Gemeinden, u.a.m.) gemeinsam dezentrale Unternehmen zur Erzeugung regenerativer Energie. Die Gewinnausschüttungen aus diesen beiden Windparks tragen u.a. zur Finanzierung des Klimaschutzmanagements bei.
Unsere Kaufunger Bürgerenergiegenossenschaft, die in 2012 gegründet wurde, ist ein wichtiges Instrument zur Organisation der Bürgerbeteiligung im Energiesektor („Energie in Bürgerhand“). Ich unterstütze die Arbeit der Genossenschaft.
Ich habe die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED begonnen und kontinuierlich vorangetrieben. Von 2016 bis 2020 wurde der Anteil von 39% auf 67% ausgebaut. Insgesamt wurden damit in meiner Amtszeit 2/3 der Straßenlaternen auf LED umgestellt. Diese Maßnahme will ich in den nächsten Jahren abschließen.
Die Gebäude der Gemeinde sollen, wo noch nicht geschehen, schrittweise energetisch saniert werden. Das nächste Objekt ist die Haferbachhalle.

Der Klimaschutz ist auch ein Thema bei unseren Kindern und Jugendlichen. Unsere Kindertagesstätten nehmen an „Clever fürs Klima“ teil, dem Energiesparmodell für Schulen und Kindertagesstätten in den Städten und Gemeinden des Landkreises Kassel. Und im ersten Kinder- und Jugendforum in 2019 hat sich eine Umweltschutzgruppe gebildet, die mit verschiedenen Aktionen bis heute aktiv ist.

Integrierter Hochwasserschutz für Kaufungen

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Der Klimawandel führt zu immer heftigeren Wetterereignissen. Insbesondere Starkregen nehmen zu und können zu Hochwassern führen. 2019 haben wir das in Kaufungen schlimmste Hochwasser der letzten Jahrzehnte erlebt. Schlimmer war bisher nur das Jahrhunderthochwasser von 1969. Darüber hinaus werden die Vorwarnzeiten kürzer. Dadurch wird es immer schwieriger, im Hochwasserfall die notwendigen Maßnahmen rechtzeitig durchzuführen. Der Hochwasserschutz soll daher ausgebaut werden. In Planung ist der Bau von zwei Hochwasserrückhaltebecken entlang der Losse durch den Wasserverband Losse. Diese Projekte habe ich als Vorsitzender des Wasserverbandes seit 2016 kontinuierlich voran getrieben. Es sind große Projekte mit Kosten von ca. 13 Millionen Euro pro Becken und einer mehrjährigen Planungs- und Bauphase. Eine Fertigstellung in den 2020er Jahre ist angestrebt. Zusätzlich hat die Gemeinde auf meine Initiative einen Generalentwässerungsplan erarbeiten lassen, der im Winter 2021/2022 in den Gemeindegremien zur Beratung ansteht. Er stellt die notwendigen Schutz- und Pflegemaßnahmen an den kleineren Fließgewässern (z.B. Setzebach, Dautenbach, Haferbach u.a.) und Gräben in der Gemarkung dar sowie die Optimierungsmöglichkeiten des unterirdischen Abwasser- und Kanalsystems der Gemeinde. Dies alles verbindet sich zu einem Hochwasserschutzkonzept für Kaufungen. Ich werde mich weiterhin für die Verwirklichung dieser wichtigen Schutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen einsetzen.

Gemeindeentwicklung und Bürgerbeteiligung – zielgerichtete Erneuerung und Zukunftsorientierung

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Kaufungen hat in den vergangenen zehn Jahren eine gute Entwicklung genommen. Das ist das Ergebnis einer zielgerichteten Planung. Für nahezu alle politischen Handlungsfelder wurden dafür Entwicklungskonzepte erarbeitet, die in der Summe die Kaufunger Gesamtentwicklungskonzeption ergeben. Für folgende Handlungsfelder sind Entwicklungskonzepte verfasst und beschlossen:

  • Büchereiwesen
  • Zukunftsfähige Kinderbetreuung
  • Lebendige Ortszentren
  • Klimaschutz
  • Siedlungsentwicklung
  • Tourismus
  • Demographischer Wandel
  • Gewerbeflächen
  • Kultur
  • Altdorfentwicklung
  • Verkehr mit Rahmenkonzept und Parkraumplan
  • Sport
  • Grün- und Ortspflege
  • Sozialplan

In der Bearbeitung bzw. Beratung in den Gemeindegremien sind derzeit Konzepte für das bürgerschaftliche Engagement, den Fuß- und Radverkehr, die Friedhöfe, der Generalentwässerungsplan sowie ein Grünpflegeplan für den Außenbereich der Gemeinde. Das Konzept für die Ortszentren von Nieder- und Oberkaufungen soll in den kommenden Jahren fortgeschrieben werden. Ferner wollen wir einen Plan für die Weiterentwicklung unseres Steinertseeparks erarbeiten.

Die beschlossenen Konzepte sind handlungsleitend für politisch Verantwortliche und Verwaltung. Dieses strukturierte Vorgehen halte ich für wichtig. Die Gemeindeentwicklungsplanung liefert uns Entscheidungsgrundlagen für die notwendigen Weichenstellungen in die Zukunft. Sie ist ein fortlaufender Prozess. Auch das kommende Jahrzehnt wird uns neue Aufgaben und Herausfprderungen stellen.

Von Beginn an habe ich in meiner Amtszeit die Bürgerbeteiligung sehr groß geschrieben. Wir haben in Kaufungen eine engagierte und kritische Bürgerschaft und auch viel Gemeinsinn. Bei Kinderbetreuung, Bürgerhaushalt, Klimaschutzkonzept, Kultur, Altdorfentwicklung, Verkehr, Sport, Grün- und Ortspflege, Bürgerschaftlichem Engagement, Friedhöfen, der 1000-Jahrfeier, A 44, Fachwerkerhaltung, Nachbarschaftshilfe und anderen Bereichen mehr beteiligten oder beteiligen sich Mitbürgerinnen und Mitbürger an den Prozessen und bringen ihre Kompetenzen ein. Diese gemeinsame Arbeit an der Entwicklung unserer Gemeinde ist ein Gewinn für uns alle. Diesen Weg will ich weiter gehen und die Bürgerinnen und Bürger weiterhin beteiligen.

Gesunde Gemeindefinanzen

Zukunftsfähigkeit bedeutet vor allem auch gesunde Gemeindefinanzen. Die kommunale Haushaltskrise der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts infolge der Weltwirtschafts- und Finanzkrise von 2008/2009 ist uns noch gut in Erinnerung. Daraus folgend war Konsolidierung der Gemeindefinanzen eines meiner Ziele in meiner ersten Wahlperiode. Dabei sollte es keine Einschnitte in die soziale Infrastruktur geben und notwendige Maßnahmen sollten im Dialog erarbeitet werden. Mit gemeinsamen Anstrengungen und aufgrund der guten Konjunktur der letzten Jahre ist die Konsolidierung gelungen und seit 2017 haben wir wieder einen ausgeglichenen Haushalt, haben Überschüsse erwirtschaftet und konnten eine gute Rücklage anlegen. Dies kommt uns nun zugute, denn die Folgen der Corona-Pandemie werden uns vor neue Herausforderungen stellen, die zu bewältigen sind. Nach den derzeitigen Prognosen werden wir eventuelle Haushaltsdefizite durch unsere Rücklage ausgleichen können. Dennoch müssen wir Ausgabendisziplin üben.

Eine besondere Herausforderung war in den letzten Jahren das Landesprogramm „Hessenkasse“. Hier übernahm das Land die Hälfte der Kassenkredite der Kommunen. Kommunen, die die Kassenkredite aus eigener Kraft tilgen konnten, erhielten hingegen die Möglichkeit, in ein Förderprogramm aufgenommen zu werden. Dies ist uns gelungen und die Gemeinde erhält rund 2,6 Millionen Euro an Fördermitteln vom Land. Daraus sollen die Sanierung des Lossetalstadions und der Haferbachhalle (Altbauteil unten) finanziert werden. Also zwei Projekte, die die Gemeinde ohne diese Zuschüsse nicht hätte bewältigen können und die dem Sport und dem Vereinsleben zugute kommen.

Bei notwendigen Konsolidierungsbemühungen ist mir wichtig, dass wir keine Investitionsstaus verursachen, der gute Zustand der baulichen Infrastruktur also erhalten bleibt, und dass die soziale Infrastruktur unangetastet bleibt. Eine soziale und nachhaltige Haushaltspolitik bleibt mein Ziel.

Ich will auch zukünftig mit dem Instrument des Bürgerhaushaltes arbeiten. Bereits in 2010 habe ich damit begonnen und jährliche Bürgerabende zum Gemeindehaushalt eingeführt. Der Bürgerhaushalt dient der Transparenz des Gemeindehaushaltes und eröffnet Mitwirkungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger.

Gewerbefreundliches Kaufungen

Kaufungen ist eine gewerbefreundliche Gemeinde, die sich als Partner der ansässigen Firmen versteht. Die Gemeinde arbeitet eng und unbürokratisch mit den örtlichen Unternehmen und der Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH zusammen. Wir sind aufgeschlossen und konstruktiv beim Lösen von Problemen. Wir unterstützen den Verkehrs- und Gewerbeverein (VGV) und die Gewerbeausstellungen. Diese Politik werde ich fortsetzen.
Denn Kaufungen hat ein vitales Interesse an der Förderung, dem Erhalt und dem Ausbau der Wirtschaftskraft unserer Unternehmen. Das dient den Arbeitsplätzen in Kaufungen. Darüber hinaus sind die Gewerbesteuereinnahmen ein wichtiger Baustein für gesunde Gemeindefinanzen. Viele gemeinschaftliche und soziale Einrichtungen der Gemeinde werden durch sie maßgeblich mit finanziert. Die Arbeitsplätze wiederum sichern den Menschen Einkommen und Existenz. Die Zahl der Arbeitsplätze entwickelt sich in unserer Gemeinde sehr positiv. Von 2010 bis 2019 ist sie um 31 % gestiegen auf das Rekordniveau von rund 3.850.

Zwei Dinge sind insbesondere in den kommenden Jahren notwendig: Die Entwicklung eines neuen Gewerbegebietes und die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie.

Hinsichtlich der Gewerbeflächenentwicklung ist das große Gewerbegebiet Papierfabrik für die Gemeinde von besonderer Bedeutung. Seine verkehrliche Lage ist durch die Anbindungen an das überregionale Verkehrsnetz sehr gut. Mit dem Gewerbeflächenentwicklungskonzept hat die Gemeindevertretung in 2019 den Startschuss gegeben für dessen Erweiterung und auch die Ziele festgelegt. Es wird ein interkommunales, nachhaltiges Gewerbegebiet zwischen den Gemeinden Kaufungen und Lohfelden angestrebt. Die schrittweise Realisierung dieses Gebietes wird die Aufgabe für die kommenden zehn Jahren sein und die Entwicklung der Gemeinde und der Region fördern. Es kommt heute darauf an, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass auch zukünftig existenzsichernde Arbeitsplätze für die Bürger*innen von Kaufungen und der Region entstehen und Einnahmen für die Gemeinde und die Region gesichert werden.

Die kommenden Jahre werden sehr wahrscheinlich auch durch die Folgen der Corona-Pandemie geprägt sein. Wir wollen möglichst vermeiden, dass unsere gut belebten Ortszentren entlang der Leipziger Straße mit den vielen Geschäften, Ladenlokalen, gastronomischen Betrieben usw. durch die langen Phasen von pandemiebedingten Schließungen betroffen sind. Dazu sollen auch die Hilfen aus unserem Programm „Kaufungen blickt nach vorn“ beitragen. Hier werden zinslose Darlehen sowie spezielle Hilfen in den Bereichen Gastronomie und Marketing bereit gestellt. Bisher sind wir bezüglich der Ortszentren offenbar gut durch die Pandemie gekommen. Aber wir wissen nicht, was der kommende Winter 2021/2022 noch bringt. Den intensiven Austausch zu Corona und seinen Folgen werde ich daher auch weiterhin mit allen Akteuren aus Wirtschaft und Gewerbe vor Ort pflegen und Unterstützungen organisieren, wo es nötig und möglich ist.

 

A 44 – Kaufungens Interessen gemeinsam durchsetzen

Die A 44 im Lossetal wird die Verkehrssituation und das Leben in der Gemeinde sehr beeinflussen. Daher ist die A 44 das große Thema der Verkehrsplanung für Kaufungen.

Es ist uns in jahrelangen hartnäckigen Bemühungen gelungen, als Akteur im Planungsprozess A 44 vom Land Hessen ernst genommen zu werden. In den Dialoggesprächen mit dem Hessischen Verkehrsministerium von 2014 bis 2016 konnte die Gemeinde ihre zentralen Forderungen weitgehend durchsetzen: den Erhalt des Trinkwasserbrunnens Kohlenstraße, bestmöglichen Lärmschutz und den Erhalt der B7 als Ortsumgehungsstrecke. Den Erhalt des Autobahnanschlusses Kassel-Ost haben wir leider nicht erreicht. Dieser wird nach Osten verlegt Richtung Niederkaufungen. Außerdem wollten wir, dass das alte Planfeststellungsverfahren von 2006 geschlossen wird, damit unsere seither gefassten Beschlüsse zu neuen Wohn- und Gewerbegebieten bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Das haben wir ebenfalls erreicht. In 2021 wurde das neue Planfeststellungssverfahren eröffnet. Wir haben die Pläne umfangreich und gründlich geprüft und unsere Einwendungen in einer über einhundertseitigen Stellungnahme eingereicht, zu der sieben Gutachten von zwei relevanten Fachbüros als Anlagen gehören. Gründlicher sind von der Gemeinde noch nie Planunterlagen in irgendeinem Verfahren untersucht worden. Aber dieser Aufwand ist der Bedeutung des Projektes für die Lebensqualität in Kaufungen angemessen.

Grundlage der Prüfungen waren für uns insbesondere die Zusagen und Ergebnisse aus dem Gemeinsamen Dialog. „Für uns geht es darum, die Pläne auf Plausibilität und Belastbarkeit zu prüfen und darauf zu achten, dass die Art der Umsetzung geeignet ist, die Forderungen der Gemeinde zu erreichen“, habe ich vor der Gemeindevertretung betont. Als kritischste Bereiche stellten sich der Schutz vor Lärm und Luftschadstoffen und die Trinkwasserversorgung heraus. Nach den vorgelegten Plänen ist eine Gefährdung unseres Trinkwassserbrunnens Kohlenstraße und damit unserer Trinkwasserversorgung insgesamt nicht auszuschließen. Notwendige Untersuchungen waren von Hessen Mobil nicht erstellt worden. Diese und erhebliche Nachbesserungen haben wir eingefordert.

Beim Thema Lärmemissionen haben wir festgestellt, dass Hessen Mobil die Zusagen aus dem Dialogprozess ernst genommen und die Lärmschutzmaßnahmen gegenüber den damaligen Plänen teilweise verbessert hat. Was aber fehlt ist die nötige Transparenz in den Plänen. Wir hatten stets gefordert, dass der Autobahnlärm auch an der Autobahn abgefangen wird, also dort, wo er entsteht. Das muss aus den Plänen ersichtlich sein. Ein wichtiger Maßstab dabei war und ist für uns, dass die zukünftigen Baugebiete frei von Autobahnlärm bleiben. Die Umsetzung dieser Zusage aus dem Gemeinsamen Dialog ist nach den Berechnungen unseres Fachbüros zweifelhaft und nicht durchgehend. Das würde nicht hinnehmbare Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger bedeuten und die Planungshoheit der Gemeinde beeinträchtigen. Das haben wir in der Stellungnahme kritisiert. Die Planungshoheit ist ein hohes Gut der Kommune und darf nicht eingeschränkt werden.
Darüber hinaus haben wir als weiteren wichtigen Punkt die Forderungen nach der Aufrechterhaltung des LKW-Durchfahrtsverbots auf der B7 bis zur Fertigstellung des Autobahnabschnitts VKE 11 bekräftigt. Denn wenn das LKW-Durchfahrtsverbot nach Fertigstellung des Abschnitts VKE 12 (Hessisch Lichtenau bis Helsa-Ost) aufgehoben werden sollte, müssten wir mit erheblichen Lärmbeeinträchtigungen rechnen.

Soweit soll es aber nicht kommen. Wir bleiben wehrhaft. Wir haben die Autobahn im Lossetal nicht erfunden und lehnen sie ab. Es ist die Verantwortung des Landes, das die Autobahn plant, die Menschen im Lossetal vor den Auswirkungen zu schützen. Ich erinnere mich noch daran, wie in den 60er-Jahren, als es die B 7 noch nicht gab, nachmittags Blechlawinen durch den Ort rollten. Das wollen wir mit Blick auf möglichen Umleitungs- und Baustellenverkehr nicht noch einmal erleben. Es ist bei dem Thema A 44 wichtig, den permanenten Dialog in alle Richtungen zu organisieren. Denn wir als Gemeinde entscheiden leider nicht, sondern werden nur angehört und können Einwendungen abgeben. Indofern geht vieles über Gespräche und Verhandlungen. Falls jedoch später im Planfeststellungsbeschluss gravierende Mängel auftreten, sind wir bereit, vor Gericht zu klagen.

In Kaufungen ist die Auseinandersetzung mit der A 44 durch den Runden Tisch, den ich leite und etabliert habe, sehr breit als Bürgerbeteiligungsprozess angelegt. Die Mitglieder des runden Tisches setzen sich aus Bürgerinitiativen, Umweltverbänden, Parteien, Land- und Forstwirtschaft, der Gemeinde, Eigentümern usw. zusammen. Die Einigkeit am Runden Tisch in den Grundzielen ist eine wesentliche Stärke für die Durchsetzung unserer Forderungen.

Ich werde mich bei der A 44 weiterhin mit ganzer Energie für die Interessen der Gemeinde einsetzen und für den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit vor Ort engagieren.

Verkehrsentwicklung für die Zukunft

Über die Autobahn hinaus ist der Verkehr ein prägendes Element für die Lebensqualität im Ort. Verkehr ist ein Thema, das die Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger Weise betrifft. Bei der Verkehrsplanung geht es um den Interessenausgleich der Beteiligten und der Verkehrssysteme und um den Klimaschutz. Die Aufgabe ist, Mobilität nachhaltig zu organisieren und für alle zu bezahlbaren Preisen zu sichern. Die gute Infrastruktur im öffentlichen Personennahverkehr, vor allem durch die Straßenbahn, muss erhalten und ergänzt werden, u.a. durch Maßnahmen der innerörtlichen Mobilität. Sicherheit und Barrierefreiheit auf den Straßen und Wegen im Ort für alle Verkehrsteilnehmer*innen, insbesondere Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, die Verkehrsberuhigung in Wohngebieten, sichere Schulwege, um nur einige zu nennen, sind wichtige Themen. Mit dem “Rahmenkonzept 2030 zur Verkehrsentwicklung in der Gemeinde Kaufungen” haben wir die Grundlage geschaffen. Zur Ergänzung und Spezifizierung wurden mit Beteiligung der Bürger*innen ein Parkraumkonzept (beschlossen 2019) und ein Fuß- und Radwegekonzept, das in den Gemeindegremien zur Beratung ansteht, erarbeitet. Ein Carsharingangebot wurde mit dem Verein „Spurwechsel“ aufgebaut. Ein Lastenradverleihsystem ist in Planung und soll eingeführt werden, sofern die beantragten Fördermittel bewilligt werden. Dies alles sind Bausteine für ein modernes und klimagerechtes Verkehrssystem für Kaufungen, das schrittweise verwirklicht werden soll.

Nachhaltige Siedlungspolitik

Kaufungen hat in 2015 sehr vorausschauend das “Siedlungsentwicklungskonzept 2020 plus” beschlossen und für drei der anvisierten Gebiete die Bauleitplanung begonnen. Darüber hinaus ist das Wohngebiet am Kreisel entstanden. Das Ziel ist die Stabilisierung der Einwohnerzahl bei 12.500 bis13.000 Einwohner*innen. Das ist bisher gelungen. Neben einer moderaten Ausweisung neuer Baugebiete soll dies vor allem durch Nachverdichtungen und die Förderung des Generationenwechsels im Bestand erreicht werden. Die Ausweisung neuer Wohngebiete und der Eigentumsübergang im Wohnungs- und Gebäudebestand müssen sich ergänzen, denn wir wollen den Siedlungsbestand sichern, um Leerstände zu vermeiden. Unsere Siedlungspolitik beruht daher auf zwei Säulen:

  • Förderung des Generationenwechsels im Siedlungsbestand.
  • Moderate Ausweisung neuer Baugebiete.

Eine wichtige Voraussetzung ist die Verankerung der Perspektiven der Gemeinde in übergeordneten Plänen. Die im Siedlungsentwicklungskonzept festgesetzten Potentiale der Gemeinde wurden bereits in das Siedlungsrahmenkonzept des Zweckverbandes Raum Kassel eingebracht. Nun sollen sie noch im Regionalplan Nordhessen abgebildet werden, der gerade neu aufgestellt wird. Dafür werde ich mich, auch als Abgeordneter in der Regionalversammlung Nordhessen, einsetzen. Die Aufnahme in die übergeordneten Pläne eröffnet bzw. erhält der Gemeinde die Freiheit zu entscheiden, ob neue Wohngebiete entstehen und wann.

Ich werde auch weiterhin eine aktive, ressourcenschonende Siedlungs- und Wohnungsbaupolitik verfolgen, die auf Nachhaltigkeit und die Anforderungen an das Wohnen der Zukunft ausgelegt ist. Wichtig ist mir dabei, dass Wohnraum bezahlbar ist und bleibt. Auch hier hat die Gemeinde in den letzten Jahren einiges getan, indem 16 Sozialwohnungen neu geschaffen wurden. Kaufungen verfügt damit über insgesamt 148 gemeindeeigene Wohnungen in gutem Zustand und mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 4,91 € pro Quadratmeter (Sozialplan 2021 – 2025 der Gemeinde Kaufungen, Anlage 1 Statistische Daten, Stand 07.11.2019). Damit ist die Gemeinde die ein relevanter Akteur auf dem Kaufunger Wohnungsmarkt. Das will ich erhalten und bei Bedarf ausbauen.

Unverwechselbares Ortsbild durch Fachwerk

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Elementar für das unverwechselbare Ortsbild von Kaufungen ist der schöne Fachwerkbestand und die Pflege der Altdorfbereiche von Niederkaufungen und Oberkaufungen. Hier hat die Gemeinde in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Anstrengungen unternommen und fördert seit den siebziger Jahren mit zinslosen Darlehen aus einem gemeindeeigenen Förderprogramm die Fachwerksanierung.

Ein großer Gewinn und eine große Chance für die Gemeinde ist die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ mit dem Altdorfbereich Oberkaufungen im Dezember 2020. Dies war in den vergangenen Jahren vorbereitet worden durch einen Aufnahmeantrag bei der hessischen Landesregierung und die Erarbeitung eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes für das Altdorf Oberkaufungen, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und vielen Akteuren aus diesem Gebiet.

Hier können in den kommenden zehn Jahren erhebliche Fördergelder für die Sanierung öffentlicher und privater Anlagen und Gebäude nach Kaufungen fließen. Dadurch wird es möglich, nachdem die Sanierung der Stiftskirche in 2018 abgeschlossen werden konnte, auch deren näheres und weiteres Umfeld zu modernisieren. Dieser älteste Bereich in unserer Gemeinde, der auch ein kultureller und touristischer Anziehungspunkt ist, kann dadurch weiter aufgewertet werden.

Dazu gehört auch, die durch private Investoren in den kommenden Jahren erfolgende Umgestaltung und Umnutzung des Stiftsgutes von einem landwirtschaftlichen Betrieb in ein Wohngebiet zu begleiten und zu fördern. Dafür hat die Gemeinde begonnen, einen Bebauungsplan aufzustellen, der gemeinsam mit den Investoren in den kommenden Jahren fertig zu stellen ist.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir die Chancen aus dem Förderprogramm nutzen und dass wir auch mit dem Altdorfbereich von Niederkaufungen in ein einschlägiges Förderprogramm aufgenommen werden.

Die Entwicklung der Altdorfbereiche verfolgt auch das Ziel, dass sie lebendige Wohngebiete mit einer gemischten Bevölkerungsstruktur bleiben. Leben im Fachwerk soll für alle, Jüngere, Ältere und Familien attraktiv sein. Dazu müssen immer wieder Wege gefunden werden für modernes Wohnen im Altbau. Dafür braucht es insbesondere Beratung, für die zukünftig das Fachwerkberatungszentrum zur Verfügung stehen soll. Dieses wird mit Unterstützung der Gemeinde vom Fachwerkverein errichtet und betrieben. Der Fachwerkverein ist 2016 unter anderem aus dem Arbeitskreis Fachwerk hervorgegangen, den ich in 2012 initiiert hatte und seitdem geleitet habe.

Ein weiteres Plus für die Fachwerkerhaltung ist die Aufnahme der Gemeinde Kaufungen in die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fachwerkstädte in 2020. Dadurch sind wir in ein Netzwerk eingebunden, das zusätzliche fachliche Beratung, rechtliche Unterstützung, touristische Werbung und den ständigen Austausch mit anderen Fachwerkstädten im gesamten Bundesgebiet ermöglicht. In 2022 wird Kaufungen einer von zwölf Austragungsorten der bundesweiten dreijährlichen Fachwerktriennale sein.

Lebendige Ortszentren durch kontinuierliche Innerortsstärkung

Kaufungen hat mit Nieder- und Oberkaufungen zwei ausgesprochen lebendige Ortszentren mit vielfältigen Ladenlokalen, Einkaufsmöglichkeiten und gastronomischen Angeboten. Sie sollen auch in Zukunft gut aufgestellt sein.

Mit dem städtebaulichen Konzept zur Sanierung des Brauplatzes in Oberkaufungen wurde in den vergangenen Jahren ein großer Schritt zur Stärkung der Ortsmitte durch Erneuerung und Modernisierung unternommen. Dazu gehören auch die Gestaltung der neuen Bürgerhausterrasse und die Verlängerung des Weges „Hinter der Weinschänke“ an die Leipziger Straße zur fußläufigen Erreichbarkeit des Ortszentrums. In Niederkaufungen steht der Handelshof zur Weiterentwicklung an. Die Firma Aldi hat Flächen dazu gekauft und möchte einen neuen und größeren Markt errichten. Der Handelshof ist ein gelungenes Projekt der Innerortsstärkung und der wichtigste Frequenzbringer für die Ortsmitte von Niederkaufungen. Er muss daher erhalten und seine Weiterentwicklung gefördert werden. Dafür werde ich mich einsetzen.

Die Herausforderungen am Beginn des 21. Jahrhunderts für die weitere Entwicklung der Ortszentren gehen aber darüber hinaus. Viele Einflussfaktoren sind im Begriff, sich zu ändern. Vielfältige Angebote, gute Einkaufsmöglichkeiten, eine attraktive Gestaltung der Freiräume, Straßen und Plätze mit Aufenthaltsqualität, gute Wohnmöglichkeiten, gastronomische Angebote sowie die eine gelungene Mischung aus Handel, Dienstleistungen und Wohnen sind hier wichtige Faktoren. Darum hat die Gemeindevertretung auf meinen Vorschlag hin beschlossen, einen Prozess zur Erarbeitung eines neuen Entwicklungskonzeptes für die Ortszentren für die Jahre bis 2035 mit Bürger*innenbeteiligung zu starten. Dafür werde ich mich einsetzen.

Digitalisierung, schnelles Internet und freies W-LAN

Kaufungen hat sich in den 2010er Jahren früh dem Zusammenschluss der nordhessischen Landkreise für die Verbesserung der Internetversorgung (Breitband Nordhessen GmbH) angeschlossen. Die in ganz Nordhessen verlegte Glasfaserringleitung wurde in Kaufungen in 2017 eröffnet. Das entspricht der Ausbaustufe FTTC. Seitdem gibt es flächendeckend Angebote für schnelles Internet. Geschwindigkeiten von 30 Mb/s sind dabei durch die Netcom Kassel garantiert. Aber in weiten Teilen der Gemeinde gehen die Angebote mit 50 Mb/s und 100 Mb/s durch die Netcom Kassel und seit 2021 auch durch die Telekom darüber hinaus. Aufbauend auf der Glasfaserringleitung beabsichtigt die Goetel GmbH in Zusammenarbeit mit der Netcom Kassel den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde den Ausbau für schnelles Internet bis ins Haus (FTTH/B) anzubieten. Wenn ein von der Goetel GmbH festgelegter Mindestanteil der Haushalte sich dem Angebot anschließt, wird sie es verwirklichen. Dann sind noch deutlich schnellere Internetanschlüsse möglich. Ich werde mich für den Ausbau des schnellen Internet in Kaufungen auch weiterhin einsetzen.

In 2020 haben wir, gefördert aus dem Landesprogramm „Dorflinde“, begonnen, öffentliche Plätze bzw. Außenbereiche von öffentlichen Gebäuden mit freiem W-LAN auszustatten. Dies wurde in 2021 an den meisten Standorten umgesetzt und soll in 2022 abgeschlossen werden. Damit haben wir eine gute Abdeckung der wichtigen Stellen im Ort erreicht. Auch dies will ich wo möglich in den kommenden Jahren ausbauen.

Dies sind infrastrukturelle Voraussetzungen für die Nutzung digitaler Angebote und Dienste. Darüber hinaus werden ab 2023, so sieht es das Onlinezugangsgesetz vor, auch die Dienstleistungen der Verwaltung digital zur Verfügung stehen. Der Sitzungsdienst der Gemeindegremien erfolgt seit 2021 ebenfalls in digitaler Form. Die Digitalisierung bringt der Gemeinde aber weitergehende Möglichkeiten. Bürger*innenworkshops als Onlineangebote, wie sie in der Pandemie schon mehrfach stattgefunden haben, sind hier nur ein Beispiel. Daher wollen wir auch eine Digitalisierungsstrategie erarbeiten, die beschreibt, welche Maßnahmen in Kaufungen umgesetzt werden sollen und mit welchen Zielen.

Zusammenleben der Generationen

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Kaufungen verfügt über ein breites Spektrum an Dienstleistungen, Einrichtungen und haupt- und ehrenamtlichen Angeboten der sozialen Daseinsvorsorge, die das Leben im Alter und das Zusammenleben der Generationen unterstützen und Hilfe und Unterstützung in besonderen Lebenslagen bieten. Hierzu zählen unter anderem die Begegnungsstätte, das Familienzentrum, die voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen, die Sozialstation Kaufunger Wald - Söhre, die ehrenamtlichen Freizeit- und Kulturangebote des AWO-Ortsvereins in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kaufungen sowie die vielen weiteren ehrenamtlichen Angebote der Vereine für Familien und ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Dies soll die Chancen zur Teilhabe am gemeindlichen Leben fördern. Diese Unterstützungsangebote wurden durch die erfolgreiche Gründung und Etablierung der Nachbarschaftshilfe Kaufungen seit 2013 und die Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, die die Baunataler Diakonie Kassel am Brauplatz in 2016 eingeweiht hat, um zusätzliche Angebote erweitert. 2017 wurde das „Gemeindeentwicklungskonzept Demographischer Wandel“ beschlossen und in 2021 hat die Gemeinde erstmals in ihrer Geschichte und wohl als erste Gemeinde im Landkreis Kassel einen eigenen Sozialplan für die Zeit bis 2025 beschlossen. Damit sind sozialpolitische Vorgaben und Grundlagen für die weitere Entwicklung des Sozialbereichs geschaffen worden, die eine zielgerichtete, strukturierte Entwicklung ermöglichen und erfordern. Maßgabe und Hauptziel ist nach dem Konzept „Demographischer Wandel“, dass „alle Kaufungerinnen und Kaufunger gleiche Möglichkeiten haben, am gemeindlichen Leben teilzunehmen“. Auf dieser Grundlage werde ich mich für die Weiterentwicklung der guten sozialen Infrastruktur, der Inklusion, der Angebote und Hilfen für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger und das Zusammenleben der Generationen weiterhin einsetzen.

Gute Bildung und Betreuung für einen guten Start ins Leben

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Gute Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten sind wichtige Voraussetzungen für einen guten Start ins Leben und eine wichtige Unterstützung für Familien.

Die Kindertageseinrichtungen der Gemeinde sind auf einem modernen Stand. Hier haben wir fortlaufend investiert und das Angebot erweitert. Die Grundlage ist das „Konzept für eine zukunftsfähige Kinderbetreuung in der Gemeinde Kaufungen“, das 2012 mit großer Elternbeteiligung erarbeitet wurde und seitdem laufend fortgeschrieben wird.

Die Kindertagesstätten Pusteblume und Feldhof wurden zwischen 2011 und 2013 um- und ausgebaut und dort insgesamt drei neue Krippengruppen mit 36 Plätzen eingerichtet. Dadurch wurde der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr pünktlich in 2013 umgesetzt. An die Kita Sternschnuppe in Papierfabrik wurde der fehlende Mehrzweckraum angebaut (Einweihung 2014) und die Betreuungssituation in dieser Kindertagesstätte dadurch deutlich verbessert.

Da wir fortlaufend die Anmelde- und Belegungszahlen unserer Kindertagesstätten erheben und analysieren haben wir frühzeitig erkannt, dass die Inanspruchnahmen bei den unter-drei-jährigen Kindern wachsen und zusätzlicher Platzbedarf entstehen wird. Sehr früh haben wir darauf reagiert und mit der in 2017 eingeweihten neuen Kita Eulennest die Zahl der Kinderbetreuungsplätze erweitert.

Die konzeptionelle und bauliche Weiterentwicklung und bei Bedarf auch Erweiterung aller sieben Einrichtungen bleibt eine fortdauernde Aufgabe in den kommenden Jahren.

Mit der Kooperativen Schulbetreuung ab 2013 haben wir eine bedarfsgerechte und flexible Nachmittagsbetreuung für die Grundschulkinder eingeführt, auf deren Grundlage sich die Grundschule Oberkaufungen seit 2017 als Ganztagsschule im Pakt für den Nachmittag etabliert hat. Um die Potenziale daraus nutzen zu können ist eine bauliche Erweiterung vorgesehen, die durch den Landkreis Kassel und die Gemeinde Kaufungen gemeinsam realisiert wird.

Für die Grundschule Niederkaufungen hat die Gemeinde auf meinen Vorschlag ein zentrales großes Innerortsgrundstück erworben und an den Landkreis verpachtet, der darauf eine neue Grundschule errichten will. Das bietet auch für diesen Ortsteil große Entwicklungschancen. Mit dem neuen Grundstück “Am Haferbach” gegenüber der Haferbachhalle, der Turnhalle und der Gemeindebücherei und in der Nähe der Kita Feldhof wird sich ein neues Zentrum für Bildung und Betreuung von Kindern im Vorschul- und Grundschulalter herausbilden.

Wir haben als erste Gemeinde die flächendeckende Ferienbetreuung für alle Grundschulkinder aus Ober- und Niederkaufungen eingeführt.

Mit all diesen Maßnahmen ist in Kaufungen ein hervorragendes Bildungs- und Betreuungsangebot vom ersten bis zum zehnten Lebensjahr verwirklicht. Diesen Weg will ich in guter Zusaammenarbeit mit den Eltern und Elternbeiräten fortsetzen.

Kaufungen verfügt über ein modernes Büchereiwesen, das wir in den letzten zehn Jahren schrittweise aufgebaut haben. Mit dem Neubau der Bücherei an der Integrierten Gesamtschule Kaufungen 2011 – 2013,  an dem sich die Gemeinde beteiligt hat, haben wir die gemeinsame Gemeinde- und Schulbücherei gegründet („Bücherei Kaufungen“). In ihr sind die früheren Gemeindebüchereien in Ober- und Niederkaufungen und der dritte Standort „Mitte“ an der Gesamtschule zu einer organisatorischen Einheit zusammen geschlossen. Durch die drei Büchereistandorte und deren Verteilung über den Ort ist für die meisten Gemeindegebiete die Erreichbarkeit der nächsten Bibliothek auf kurzem Wege sichergestellt. Da die Standorte untereinander vernetzt sind, kann von jedem Standort aus auf das Medienangebot aller Standorte zugegriffen werden. Durch die organisatorische Neuordnung konnten auch die Öffnungszeiten so erweitert werden, dass von Montag bis Freitag an jedem Tag mindestens eine Bücherei vor- oder nachmittags geöffnet ist.

Familienfreundliches Kaufungen

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Kaufungen ist eine der familienfreundlichsten Gemeinde im Landkreis. Im November 2015 wurde die Gemeinde für ihre Familienarbeit im Rahmen des Landeswettbewerbs „Aktion Generation – lokale Familien stärken“ als einzige nordhessische Gemeinde ausgezeichnet. Kaufungen gehört darüber hinaus seit 2012 zu den anerkannten Orten, deren Familienarbeit aus dem Programm „Etablierung von Familienzentren in Hessen“ jährlich gefördert wird. Das Angebot der Kaufunger Familienarbeit ist vielfältig. Als neues Element sind seit 2018 unter anderem mehrtägige Fahrten/Seminare für alleinerziehende Eltern mit Kindern hinzugekommen.

Familienfreundlichkeit ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ein wichtiger Standortfaktor. Familien sollen sich in Kaufungen wohlfühlen und auf eine unterstützende Infrastruktur zurückgreifen können. Dem dienen gute Betreuungs-, Beratungs- und Begegnungsmöglichkeiten sowie eine gute Vernetzung aller mit und für Familien tätigen Akteure. Dabei beschränkt sich der Begriff „Familie“ nicht nur auf jüngere Erziehende mit Kindern, sondern generationenübergreifend auch auf Senioren.

Zum Netzwerk der Familienarbeit gehören insbesondere das Bündnis für Familie, die Nachbarschaftshilfe, der Verein Familienzentrum e.V. und der Familienbeauftragte der Gemeinde.

Angebote an die Jugend, Kinder- und Jugendbeteiligung

Kaufungen ist eine Gemeinde, in der Jugendliche gerne leben. Die Jugendlichen sind mit den Rahmenbedingungen hier vor Ort überwiegend sehr zufrieden sind, wie eine in 2013/2014 durchgeführte Umfrage unter Jugendlichen ergab.

Mit dem in 2020 eröffneten neuen Jugendraum mit Außengelände am Festplatz (JottZett Outside) ist ein lang gehegter Wunsch der Jugendlichen und der Jugendpflege nach einem Grundstück für die verschiedenen Aktivitäten im Freien in Erfüllung gegangen. Leider konnte aufgrund der Pandemie keine große Einweihungsfeier stattfinden. Dennoch erfreut sich die neue Anlage schon großer Beliebtheit. Eine Vielzahl von aktuellen Treffpunkten Jugendlicher wie der Skaterplatz, das Lossetalstadion und die direkten Einkaufsmöglichkeiten sind Standortvorteile dieser neuen Einrichtung, die damit ein wichtiges Zentrum für Jugendliche in Kaufungen ist. Der in diesem Jahr beschlossene Bau einer Parkoursanlage auf dem Skaterplatz und die Sanierung des Lossetalstadions werden die Attraktivität dieses Ortes noch einmal erhöhen. Dazu trägt auch bei, dass der neue Jugendraum mit Außengelände und der Skaterplatz über das Programm „Dorflinde“ mit freiem W-LAN ausgestattet wurden.

Leider ist bei dem Hochwasser von 2019 das Jugendzentrum im Bürgerhaus überflutet worden und eine umfassende Sanierung wurde notwendig. Die neuen sanierten Räume sollen in 2022 wieder in Betrieb genommen werden.

Ausgesprochen positiv ist die Entwicklung bei der Kinder- und Jugendbeteiligung. Mit einer neu geschaffenen Teilzeitstelle wurde sie in den vergangenen Jahren ganz neu aufgebaut. Seit 2019 findet ein jährliches Kinder– und Jugendforum statt, in dessen Rahmen sich verschiedene Projektgruppen gebildet haben und aus dem schon viele interessante Ideen und Maßnahmen hervorgegangen sind. Ich werde mich weiterhin für eine attraktive Jugendarbeit und die projektorientierte Kinder- und Jugendbeteiligung einsetzen.

Kultur in Kaufungen - Kulturgemeinde

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Kaufungen ist eine Gemeinde mit einem vielfältigen Kulturangebot.

Kultur ist ein wesentlicher Standortvorteil für Kaufungen. Kultur fördert das gesellschaftliche Miteinander und trägt zur Identifikation bei. Kulturelle Bildung hilft Vorurteile abzubauen. Kultur ist wichtig für alle Schichten und Altersgruppen. Kaufungen ist eine weltoffene Gemeinde mit einer kulturellen Identität.

Eine wesentliche Grundlage für die zukünftige kulturelle Arbeit ist das neue Kulturkonzept der Gemeinde, das mit Bürger*innenbeteiligung erarbeitet und in 2019 von der Gemeindevertretung beschlossen wurde.

Für ihre besonderen Leistungen auf diesem Gebiet ist die Gemeinde in 2021 vom Deutschen Musikrat als „Landmusikort in Hessen“ ausgezeichnet worden und hat bundesweit den dritten Platz belegt.

Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass es in Kaufungen kommunale Kulturangebote für alle gibt. Zu den großen Aufgaben der nächsten Jahre gehört die Sanierung und Neugestaltung des Regionalmuseums, die durch das Programm „Lebendige Zentren“ möglich und vom Hessischen Museumsverband unterstützt wird.

Den Tourismus weiter ausbauen

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Die touristischen Aktivitäten in Kaufungen werden von einer breiten Basis getragen. Dies hat zuletzt die Initiative einer Arbeitsgemeinschaft aus dem Verkehrs- und Gewerbeverein und den Kaufunger Wandervereinen WV Niederkaufungen HWGHV Oberkaufungen deutlich gezeigt, die mit dem Kunigundenpfad in ehrenamtlicher Arbeit einen neuen Wanderweg angelegt haben. Er bietet wunderschöne Ansichten auf Kaufungen und hat bereits kurz nach seiner Fertigstellung einen Tourismuspreis der GrimmHeimat Nordhessen gewonnen. Als eine Maßnahme aus dem in 2015 beschlossenen Tourismuskonzept hat sich die Gemeinde erfolgreich mit dem Stiftsareal für die Aufnahme in die Reihe „Burgen und Schlösser“ der GrimmHeimat Nordhessen beworben. Das Tourismuskonzept betont die Bedeutung des Stiftsbereichs und der Stiftskirche als Alleinstellungsmerkmale der Gemeinde Kaufungen. Insbesondere darauf sollen unsere touristischen Angebote aufbauen. Die interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden in der „Touristischen Arbeitsgemeinschaft Märchenwelt der Brüder Grimm“ ist etabliert und soll fortgeführt werden.

Gemeinsam aktiv: Vereine und Ehrenamt

Das Vereinsleben ist ein Kulturgut und eine wichtige Grundlage für das lebendige Miteinander in Kaufungen. Das bürgerschaftliche Engagement, das dahinter steht, verdient Wertschätzung und Förderung durch die Gemeinde.

Die Vereinslandschaft ist in Kaufungen gut aufgestellt. Viele gute Initiativen sind aus dieser Vereinsarbeit hervorgegangen, die das Gemeindeleben nachhaltig bereichern und Kaufungen zu einem regionalen Anziehungspunkt gemacht haben, wie z.B. die Stiftsweihnacht. Für die gute Beteiligungs- und Ehrenamtspolitik wurde Kaufungen in 2021 als „Engagierte Stadt“ ausgezeichnet.

Die Bürgerinnen und Bürger sollen Spaß am Ehrenamt haben und behalten. Um dies zu unterstützen soll auf meinen Vorschlag die Vereinsförderung erhöht werden. Ein Gemeindeentwicklungskonzept für das Bürgerschaftliche Engagement ist seit 2019 in Arbeit und für 2022 zur Verabschiedung durch die Gemeindevertretung vorgesehen. Damit werden verbindliche Grundlagen für die Förderung des Ehrenamtes in Kaufungen entstehen, die ich umsetzen will. Dazu gehört auch der schrittweise Ausbau der Koordination des Ehrenamtes, wofür durch interne Umstrukturierungen bereits vor einigen Jahren eine Teilzeitstelle geschaffen wurde. Die Politik der Unterstützung und Wertschätzung des Ehrenamtes und der Vereine werde ich konsequent fortsetzen.

Eine besondere Aufgabe erfüllt die Freiwillige Feuerwehr, die mit ihrer Einsatzabteilung den Brandschutz in Kaufungen sicherstellt. Diese unentbehrliche Arbeit werde ich weiterhin nachhaltig fördern und unterstützen, und zwar auf allen Ebenen, von der Einsatzabteilung, der neuen Kinderfeuerwehr, der Jugendfeuerwehr, der Alters- und Ehrenabteilung und dem Musikzug bis zu den wichtigen Feuerwehrvereinen. Die Umsetzung des Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplans wird dabei weiterhin eine wichtige Aufgabe sein.

Sport bringt Bewegung

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Der Sport spielt in unserem Gemeindeleben traditionell eine bedeutende Rolle. Sport fördert die Gesundheit, stiftet Gemeinschaft und Identität. Sport leistet einen wichtigen Beitrag zur Kinder- und Jugendarbeit in unserer Gemeinde.

Ich bin in einem guten und regelmäßigen Austausch mit den sporttreibenden Vereinen. Mit ihnen zusammen wurde von 2016 bis 2020 das Sportentwicklungskonzept der Gemeinde erarbeitet und beschlossen. Dieses Konzept will ich umsetzen. Dadurch wird gewährleistet, dass der Sport in Kaufungen weiterhin gute Bedingungen hat und unsere Sportstätten auch zukünftig in einem modernen Zustand sind. Die größte und umfassendste Maßnahme ist die Sanierung des Lossetalstadions, die bereits begonnen hat. Möglich wurde dies, durch das Einwerben erheblicher Fördermittel. Aus dem Programm „Hessenkasse“ erhält die Gemeinde zwei Millionen Euro. Die Sportanlagen im Stadion sollen komplettiert werden durch einen Multifunktionsraum für die Vereine. Dafür benötigt die Gemeinde weitere Fördermittel, für deren Akquise ich mich weiterhin einsetzen werde.

© Arnim Roß
Datum des Ausdrucks: 03.12.2024